August 02, 2011

Klangraum Flensburg 2007

Ausstellung
KLANGRAUM FLENSBURG
Flensburg, 2.9. – 11.11.2007


Museumsberg Flensburg, Bundsen-Kapelle, Spiegelgrotte, Hafenspitze, Hochschulcampus

Kurator: Dr. Axel Feuß

Künstler:
Nicolas Baginsky (Hamburg)
Ulrich Eller (Norderheistedt/Braunschweig)
Ferdinand Försch (Hamburg)
Hauke Harder (Berlin)
Jutta Kelm (Oldenburg/O.)
Katja Kölle (Viersen)
Tilman Küntzel (Berlin)
Gordon Monahan (Canada/Berlin)
Andreas Oldörp (Hamburg)
Peter F. Piening (Ahrensburg)
Christof Schläger (Herne/Amsterdam)
Martin Schöne (Braunschweig)
Jan-Peter E.R. Sonntag (Berlin)
Carl Vetter (Hamburg)
Gudrun Wassermann (Schönkirchen b. Kiel)
Ute Wassermann (Berlin)
Heiko Wommelsdorf (Kiel)


Begleitausstellung:
Klingende Zeitmesser und Automaten
aus dem Besitz des Museumsbergs Flensburg und aus Flensburger Privatsammlungen
(nur zugänglich im Rahmen der Samstags-Führungen)

Führungen:
Führungen durch die Ausstellung „Klingende Zeitmesser und Automaten“: Thomas Messerschmidt M.A., Matthias Schiemann, samstags, 15 Uhr, Museumsberg, Hans-Christiansen-Haus
Führungen durch die Ausstellung „Klangraum Flensburg“: Dr. Axel Feuß, sonntags, 11.30 Uhr, Museumsberg, Hans-Christiansen-Haus, am 9.9., 23.9., 30.9., 7.10., 21.10., 28.10., 4.11., 11.11.

Begleitprogramm:
Sonntag, 2.9., 11.30, Museumsberg, Hans-Christiansen-Haus, Aula
Ausstellungseröffnung
Mit Ute Wassermann (Gesang) und Aleks Kolkowski (Singende Säge, Strohvioline) sowie der Theaterwerkstatt Pilkentafel

Freitag, 7.9., 20.00 Uhr, Theaterwerkstatt Pilkentafel
Die mit Messer und Gabel lesenden – Ein Sprachlabor mit Texten von Oskar Pastior
Mit Elisabeth Bode, Torsten Schütte und Johanna Stapelfeldt
Premiere (weitere Termine: 8., 13., 14., 19., 20., 27., 28.9., 2., 3., 4., 5., 10., 11.10.)
Eintritt: 12 € / 9 €

Samstag 8.9., 16.30 Uhr, Christiansenpark, Treffpunkt Eingang Stuhrsallee
Carl Vetter (Hamburg): „Dreiklang“, Klangaktion für 3 Personen mit 15 Feuersteinen aus Mecklenburg

Sonntag, 9.9. (Tag des offenen Denkmals), 15 –17 Uhr, Kutscherhaus/Eiszeithaus im Christiansenpark (Mühlenstr. 5-7)
Klassik Live im Park - von Antonio Vivaldi bis Johann Strauß
Konzert des 1. Berliner Drehorgelorchesters
Veranstaltet vom Förderkreis Christiansenpark e.V.

Mittwoch, 12.9., 19.30 Uhr, Klangraum, Große Str. 37
Seminar Obertonsingen und Tönen
Leitung: Thomas Heinrich Schmöckel
Gebühr 15 € (bitte anmelden: Tel. 4 80 84 97, weitere Termine: 24.10., 31.10., 7.11.)

Donnerstag, 13.9., 19.30 Uhr, Klangraum, Große Str. 37
Thomas Heinrich Schmöckel: Gongkonzert
Eintritt: 20 € (bitte Decken mitbringen, max. 14 Pers., Tel. 4 80 84 97), weitere Termine: 25.10., 8.11.)

Freitag, 21.9., 19.30, Museumsberg, Hans-Christiansen-Haus, Aula
Ferdinand Försch (Hamburg): Konzert für Klangskulpturen und Neue Musikinstrumente
Gefördert durch Klaus GmbH + Co. KG
Eintritt: 8 € / 5 €

Ferdinand Försch mit seinen Klangskulpturen und neuen Musikinstrumenten, 2000

Samstag, 22.9., 14-18 Uhr, Volkshochschule Flensburg, vhs-Zentrum an der Nikolaikirche
Anne Fichtner (Flensburg): Einführung in die Klangmassage nach P. Hess
Gebühr: 35 €, Anmeldung bis 13.9., Kurs-Nr. 3144

Sonntag, 23.9., 11 Uhr und 15 Uhr, Museumsberg, Heinrich-Sauermann-Haus
Steinklänge im Treppenhaus von Carl Vetter (Hamburg)
Klangperformance
Museumseintritt: 4 € / 1.50 €

Sonntag, 23.9., 19.30 Uhr, Flensburger Schiffahrtsmuseum
„Am Grund des Hafens dreht sich eine Spieluhr, die klingt, flüstert und lockt ...“
Hafengeschichten in Wort und Klang mit dem Duo Babalu (Hamburg): Susanne Ulke (Erzählerin), Anne Wiemann (Saxophon)
Eintritt: 10 € / 7 €

Donnerstag, 27.9., 18 Uhr, Hochschulcampus, vor dem Hörsaalgebäude
Einweihung der Klangskulptur „Gelenkte Resonanzen“ von Ulrich Eller
Einführung: Dr. Christoph Metzger (Berlin), Empfang der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein

Ulrich Eller mit seiner Klangskulptur Gelenkte Resonanzen, Universität Flensburg, 2007

Donnerstag, 27.9., 18.30 Uhr, Eurydike - Improvisation im Souterrain, Große Str./Marienstr. 1
Anne Fichtner (Flensburg): Stempel unmusikalisch
Einführung in Musikinstrumente und Klangobjekte, die jeder spielen kann
Eintritt 5 € / 3 € (max. 12 Pers., Tel. 430 93 96)
(außerdem Di-Fr 12-18 Uhr, Sa 10-15 Uhr: Jeder Mensch schwingt anders - Klangschalen)

Samstag, 29.9., 19.30 Uhr, Museumsberg, Probensaal des Sinfonieorchesters,
Musik von Alvin Lucier, Hauke Harder und Gordon Monahan
Konzert mit Roland Dahinden (Posaune und Alphorn), Hauke Harder (Live-Elektronik), Hildegard Kleeb (Klavier), Daan Vandewalle (Klavier)
Eintritt: 8 € / 5 €
Gefördert durch den Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein

Sonntag, 30.9., 11.30 Uhr, Musikschule Flensburg, Emmi-Leisner-Saal, Marienkirchhof 2-3
Hauke Harder: ‘One by One’ für Klavier in reiner Stimmung
Konzert mit Hildegard Kleeb (Klavier)
Eintritt: Karten vom Vorabend behalten ihre Gültigkeit,
sonst 5 €

Sonntag, 7.10., 18 Uhr, Innenhafen (gegenüber Hansens Brauerei, Hafenbühne, Fischmarkt)
Christof Schläger (Herne/Amsterdam): Hornkonzert für Flensburg
Konzert mit Schiffssignalgebern von drei Seiten des Flensburger Hafens
Gefördert von den Stadtwerken Flensburg und der Firma Zöllner Signal System Technologies, Kiel

Christof Schläger: Hornkonzert für Flensburg, 2007

Mittwoch, 10.10., 19.30 Uhr, Museumsberg, Hans-Christiansen-Haus, Aula
Dr. Mins Minssen (Kiel): Der Wind als Musikant – Äolsharfen, Geisterharfen, Wetterharfen
Vortrag mit Tonbeispielen, Film und Demonstration (Dauer ca. 2 Std.)
Museumseintritt: 4 € / 1.50 €

Freitag, 12.10., 19.30 Uhr, Museumsberg, Probensaal des Sinfonieorchesters
Christof Schläger (Herne/Amsterdam): Electric Motion
Konzert mit elektrisch-mechanischen Klangmaschinen
Eintritt: 8 € / 5 €

Mittwoch, 17.10., 19.30 Uhr, Museumsberg, Hans-Christiansen-Haus, Aula
Matthias Schiemann (Flensburg): Klingende Automaten
Dia-Vortrag mit Musikbeispielen
Museumseintritt: 4 € / 1.50 €

Sonntag, 21.10., 11 Uhr und 15 Uhr, Museumsberg, Heinrich-Sauermann-Haus
Steinklänge im Treppenhaus von Carl Vetter (Hamburg)
Klangperformance
Museumseintritt: 4 € / 1.50 €

Dienstag, 23.10., 18.30 Uhr, Eurydike - Improvisation im Souterrain, Große Str./Marienstr. 1
Anne Fichtner (Flensburg): Musikinstrumente und Klangobjekte für die Therapiearbeit
Kennenlernen und Ausprobieren für Therapeuten, Lehrer, Erzieher, Märchenerzähler ...
Eintritt: 5 € (max. 12 Pers., Tel. 4 30 93 96)

Mittwoch, 24.10., 19 Uhr, Universität Flensburg, Hauptgebäude, Großer Musiksaal
Kompositionsworkshop: Wie klingt eine Universität?
Präsentation von Studierenden des Musikinstituts in Flensburg, Leitung: Herbert Bruhn (Professor für Musik in Flensburg)
Eintritt: frei

Donnerstag, 25.10., bis Mittwoch, 31.10., 18.30 Uhr, Kino 51 Stufen, Deutsches Haus
Touch the Sound
Film von Thomas Riedelsheimer mit Evelyn Glennie und Fred Frith
Eintritt: 4 € (Dienstag 3 €)

Donnerstag, 8. 11., 19.30 Uhr, Altes Gymnasium, Selckstr. 1
Klanggalerie Altes Gymnasium - Schule als audiovisueller Erlebnisraum
Ein Projekt der Fachschaften Kunst und Musik des Alten Gymnasiums Flensburg
Eintritt frei

Freitag, 9.11., ab 18 Uhr, Museumsberg, Aula, Hans-Christiansen-Haus
Finissage der Ausstellung „Klangraum Flensburg“
18 und 20 Uhr: Führungen, 22 Uhr: face to face, Performance von Martin Schöne (Braunschweig), anschließend: Brain-Avatar meets DJ, Brain-Party mit den BootyRockers
Museumseintritt: 4 € / 1.50 €

Ausstellung
Ein Katalog ist nicht erschienen. Die nachfolgenden Texte sind die Saaltexte der Ausstellung.
Fotos (falls nicht anders angegeben): Axel Feuß, Copyright bei den Künstlern.

Nicolas Baginsky
geb. 1961 in Gräfelfing b. München, lebt und arbeitet in Hamburg

Flamenco Magnetico, 2005

Auf einer kleinen schwarzen Bühne tanzen drei Maschinchen einen „Flamenco Magnetico“. Kameras übertragen den Tanz der kleinen Roboter auf Flachbildschirme. Die aus Schubmagneten bestehenden Beine werden von integrierten Schaltkreisen gesteuert, ihr Sound wird durch Lautsprecher-Boxen verstärkt.


Ulrich Eller
geb. 1953 in Leverkusen, lebt und arbeitet in Norderheistedt/Dithm. und in Braunschweig

Himmelsleiter, 2007 (Detail, Höhe ca. 600 cm)
Stahl, 64 Lautsprecher, Abspieltechnik, Kabel, Geräuschkomposition

Das Klangmaterial besteht aus angezupften Klaviersaitentönen, die von der Stimm-Mechanik eines Flügels stammen.


Duo, 2007
Zwei Druckkammerlautsprecher, Steine, Abspieltechnik, Kabel, Geräuschkomposition

 
Über Stille, 2007
Lautsprecher, Frequenzgenerator, Daunen

Ein niederfrequenter, für das menschliche Ohr nicht hörbarer Ton versetzt die Membran des Lautsprechers in Schwingung und bewirkt dadurch das Heben und Senken der Federn.


Ferdinand Försch
geb. 1951 in Bad Brückenau, lebt und arbeitet in Hamburg


  












Klanginstallation „Resonators“, 2001
4-teilig, Regelelektronik, bestehend aus: „Twin Resonator“, Edelstahl; „L'Arcton Resonator“, Edelstahl;
„Circle Resonator“, Messing; „Sound Generator“, Edelstahl

Die Metallbleche werden durch Sinustöne zum Schwingen gebracht, die von Sinusgeneratoren erzeugt werden. Die Bleche reagieren mit ihrer eigenen Resonanz. Mitschwingende Resonanzsaiten regen die Bleche erneut an. Es entsteht eine komplexe Situation, die immer neue Tonschwingungen erzeugt und durch die auch Obertöne entstehen. Die Objekte werden durch Bewegungsmelder in Betrieb gesetzt.


Hauke Harder
geb. 1963 in Heide/Holst., lebt und arbeitet in Berlin

Schüddeln, 2007
Installation für Metallschüsseln, Transducer, Sinusgeneratoren und Verstärker

Metallschüsseln werden mit Hilfe von Transducern und Sinusgeneratoren zum Klingen gebracht. Die erzeugten Töne bilden einen rein gestimmten Akkord, der jedoch durch minimale Verstimmung moduliert wird. Dadurch kommen verschiedene Facetten des Gesamtklangs – wie die einzelnen Intervalle oder die Modulationen in den Obertönen – in den Fokus des Hörers. Schüddeln wurde für Klangraum Flensburg korrespondierend zu den zahlreichen Gefäßen im Heinrich-Sauermann-Haus konzipiert.


BEATS, 1994
Installation für Sinusgeneratoren, Verstärker und Lautsprecher
Spiegelgrotte auf dem Museumsberg

Das Intervall einer reinen Septim (Frequenzverhältnis 7:4) wird von extrem stabilen Sinusgeneratoren erzeugt und von Lautsprechern wiedergegeben. Zusätzlich wird das gleiche Intervall auch durch weniger stabile Generatoren erzeugt, wodurch es zu langsamen, mit der Zeit sich in der Geschwindigkeit ändernden Schwebungen kommt, welche man als Lauter- und Leiserwerden der Einzeltöne hört und dadurch das Spezifische des Klangs der reinen Septim in den Fokus des Hörers kommen. Für die Frequenz des tiefen Tons der Septim wird eine Eigenfrequenz des Raumes gewählt, der Raum fängt selbst an zu klingen. Die Arbeit war ursprünglich nicht für spezielle Räume konzipiert, eignet sich aber besonders für Kellerräume oder Gewölbe wie die Spiegelgrotte in Flensburg.


Jutta Kelm
geb. 1960 in Stade, lebt und arbeitet in Oldenburg/O.

Große Sitzwindharfe, unbehandeltes Eisenblech,
Höhe 230 cm
Flensburg, Hafenspitze


Gelbe Aluharfe, Höhe 240 cm


Katja Kölle
geb. 1955 in Hamburg, lebt und arbeitet in Viersen

Stille Wasser, 2007
Ein Wassergarten
Installation für 12 Springbrunnen, 6 Lautsprecher mit Klängen Flensburger Brunnen und 8 Orchideen

Die ortsbezogene Installation mischt Klänge, die im Klangraum Flensburg aufgenommen wurden, mit Wasserklängen, die in der Ausstellung „Klangraum Flensburg“ entstehen.


Tilman Küntzel
geb. 1959 in Jugenheim a.d. Bergstraße, lebt und arbeitet in Berlin

Lüster, 2003/2007
audiovisuelle Installation

Der ehemals glanzvolle Lüster liegt mühsam flackernd am Boden. Tilman Küntzel taucht den Rokoko-Saal des Heinrich-Sauermann-Hauses in den morbiden Charme einer verlassenen Baustelle. - 20 Glühlampenpaare werden abwechselnd durch modifizierte Starter aktiviert, wie sie sonst für Neonröhren verwendet werden, und machen den Raum zum Aufführungsort eines geheimnisvollen Tanzes aus Licht und Schatten. Das Spiel des Lichts erhält ein akustisches Pendant, indem die von Mikrofonen aufgenommenen Schaltvorgänge der Bimetallstreifen in den Startern an die im Raum verteilten Lautsprecher weitergeleitet werden. Die entstehende Geräuschkulisse erinnert wiederum an das Klimpern der Kristallglas-Tropfen des Leuchters. Sehen und Hören verschmelzen zu einer synästhetischen Wahrnehmung. - Tilman Küntzel hat mehrere solcher Installationen kreiert, in denen der visuelle Glamour aus zweiter Hand einen Dialog mit seinem eigenen, hörbar gemachten Mechanismus führt.


Videoclips, 1988 – 2007

BODYGUARD, 2006/07
6:47 min

WASSERTRÄGER, 2006/2007
5:39 min

SCUOL 89, 1989/2007
1:37 min

COMPOSITION FOR COW BELLS - PERFORMED BY COWS, 1989/2007
1:51 min

COMPOSITION FOR WATER, 1988
4:44 min

NEOPHONIE, 2001
5:05 min


Gordon Monahan
geb. 1956 in Kingston/Kanada, lebt und arbeitet in Meaford, Ontario/Kanada und in Berlin

Piano Airlift, 1988/2006
Installation für Disklavier und Video-Projektion

„1984 begann ich eine Serie von Stücken für Aeolsharfen. Das erste entstand in Zusammenarbeit mit Thaddeus Holownia auf seiner Farm in Jolicure, New Brunswick/ Canada. Als wir 1988 zu einem Klang-Symposium in St. John’s/Neufundland eingeladen waren, ließen wir mit einem Hubschrauber ein Klavier auf den Gipfel von Gibbet’s Hill oberhalb des Hafens von St. John’s transportieren. Das Klavier diente als Klangverstärker für lange Klaviersaiten, die wir über die Klippen des Berges spannten. Die Saiten wurden vom Wind in Schwingungen versetzt und zu lauten Klängen angeregt. Die Installation bestand zwei Wochen lang. Der Transport des Klaviers durch die Luft war eine Kunst-Aktion, ebenso wie der Abbau der Installation – als wir das Klavier über die Klippen stürzten und es in tausend Stücke zerschlug.“ (Gordon Monahan)


Andreas Oldörp
geb. 1959 in Lübeck-Travemünde, lebt und arbeitet in Hamburg

die anderen / Flensburger Aggregat, 2007

Die Klanginstallation funktioniert nach dem Prinzip der „Singenden Flammen“, das seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bekannt ist. Die in den Glaszylindern brennenden Flammen werden von Butangas gespeist, das permanent in kleinen, nicht wahrnehmbaren Explosionen zündet. Die Zündfrequenz bringt die Luftsäulen in den Glaszylindern zum Schwingen und erzeugt so den Ton. Die Glaszylinder sind auf einen Dreiklang gestimmt.
 

Peter F. Piening
geb. 1942 in Breklum, lebt und arbeitet in Ahrensburg

COCKPIT, 1994 – 98
Heimorgel mit klang- und geräuscherzeugendem Instrumentarium

Detail

Peter F. Pienings „Heimorgel“ klingt nur, wenn sie bespielt wird. Die Besucherinnen und Besucher, vor allem die Kinder, werden gebeten, sie wirklich zu benutzen. An den Kurbeln darf gedreht werden, und die Glasmurmeln werden oben rechts in den Führungsrinnen auf ihre klappernde Reise geschickt. Bitte nehmen Sie Platz, blättern Sie die Gebrauchsanleitung auf dem Notenständer durch und entdecken Sie alle Details, die Geräusche machen.

 
Christoph Schläger
geb. 1958 in Beuthen/Bytom, Polen, lebt und arbeitet in Herne und in Amsterdam


Blaues Rauschen, 2007

Die Installation besteht aus 4 komponierten Stücken, die die Besucher selbst aussuchen und starten können.

Hornkonzert für Flensburg, 7.10.2007, Hafenbühne
Konzert mit Schiffssignalgebern von drei Seiten des Flensburger Hafens
Gefördert von den Stadtwerken Flensburg und der Firma Zöllner Signal System Technologies, Kiel


Martin Schöne
geb. 1969 in Peine, lebt und arbeitet in Braunschweig und im Künstlerhaus Meinersen

Narziss, 2007
Foto: HBK Braunschweig, Online-Redaktion Brigitte Kosch

»Und während er den Durst zu stillen trachtete, wuchs in ihm ein anderer Durst. Während er trinkt, erblickt er das Spiegelbild seiner Schönheit, wird von ihr hingerissen, liebt eine körperlose Hoffnung, hält das für einen Körper, was nur Welle ist. Er bestaunt sich selbst und verharrt unbeweglich mit unveränderter Miene wie ein Standbild aus parischem Marmor
Ovid, Metamorphosen, Buch 3, Narcissus und Echo

Hirnwellen, Brainwaves, Gehirnaktivität also, ist nichts anderes als Sound, Brain Sound, sehr tiefe Frequenzen, deren Resonanzmuster sich in Wasser mit Licht visualisieren lassen. Die Gehirnaktivität wurde mit einem klinischen EEG-Gerät gemessen. Die Frequenzdaten wurden unverändert übernommen und verstärkt. Zu sehen ist also die gesamte Aktivität: Denken, Fühlen, Wahrnehmen und Unbewusstes. Wasser ist das naheliegende Medium des Gehirns: es schwimmt in Wasser und besteht zu 75% daraus, und Resonanz ist seine zentrale Funktionsgrundlage. - In den Kopfhörern finden Sie verschiedene gefilterte Brain-Sounds vor. Im chaotischen Ton-Signal sind eine Reihe von Ordnungen, Synchronisationen, Muster versteckt. - Die Arbeit basiert auf dem Brain-Avatar, einer Erfindung des Künstlers, die international zum Patent angemeldet ist. Sie ist ein Ergebnis der Forschung von „Well come 21 – Grenzraum von Kunst und Wissenschaft“ der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig.


Echo, 2007
Hörfilm, 17 min

Dialog für eine Person, 2007
Dokumentation, 18 min


Jan-Peter E.R. Sonntag
geb. 1965 in Lübeck-Travemünde, lebt und arbeitet in Berlin

FALL_07, 2007

FALL ist eine akustische, räumliche und körperliche Täuschung mit einer hybriden Struktur, die sich sowohl auf die Tradition der Minimal Art wie auf radikale Reduktionstechniken der Neuen Musik bezieht. Das endlos fallende Rauschen, vergleichbar den optischen Täuschungen Eschers, basiert auf einer psychoakustischen „Paradoxie“ (Mehrdeutigkeit), die ausgehend von den Studien Roger Sheppards von Jan-Peter E.R. Sonntag auf einer IRCAM-Workstation in Zusammenarbeit mit dem Programmierer Jörg Spix erstmals 1993 produziert wurde – damals zur Simulation einer endlos steigenden Luftsäule (raum-Arbeit #11) im Treppenhaus des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur in Hannover. - 1997 entstand dann FALL als Sockelarbeit, bei der der Rezipient inmitten einer Ausstellung in einen paradoxen „raum“ taucht und zugleich in seiner Rezeption selbst zum Ausgestellten wird. Für die Ausstellung hier in Flensburg wurde eine neue Version produziert: FALL_07.


Carl Vetter
geb. 1949 in Weimar, lebt und arbeitet in Hamburg

Klangstufen, 2007
27 Feuersteine aus Mecklenburg

Die Klangperformance des Künstlers folgt einer „losen Partitur“. Die Klänge der Steine und die Richtung des Spiels – von der unteren Stufe aus im Uhrzeigersinn – sind durch den Raum vorgegeben, geschehen dann aber spontan. Die Steine sind unbearbeitet. Während der Performance dienen zwei weitere kleine Feuersteine als Klöppel. Die Besucher dürfen um die Stein-Installation herumgehen.

tracks, 2006

Rundgang an der Küste der Insel Aughinish, Westküste Irlands
Dauer 45 min

Steintrommel, 2007
Kirschbaum, Granit, Sandstein (rechts)

Klangbaum, 2007
Kirschbaum, Granit (Mitte)

o.T., 2002
Granit (links)

 

Gudrun Wassermann
geb. 1934 in Insterburg, lebt und arbeitet in Schönkirchen b. Kiel





random, 2007
Licht- und Klanginstallation
Fotos: Gudrun Wassermann

Für Gudrun Wassermann bildet der vorgefundene Raum die Anregung für ihre Klangarbeiten. In diesem Fall waren es die im Museumsgebäude schon vorhandenen Fenster zum Probenraum des Schleswig-Holsteinischen Landes-Sinfonieorchesters. Die Fenster wurden für die Klanginstallation geöffnet, um den Probenraum und das Museum durch Klang zu verbinden. Gudrun Wassermanns Interesse gilt Klängen, die im Alltag eher überhört werden. Sie hat das Orchester beim Einspielen vor einer Probe aufgenommen, wenn – genau wie vor einem Konzert – die Orchestermusiker traditionelle Klangfolgen produzieren, um sich und ihr Instrument einzuspielen. Da sich die Musiker dabei ausschließlich auf sich selbst und ihr Instrument konzentrieren, entsteht eine chaotische, zufällige Klangsituation.


Ute Wassermann
geb. 1960 in Gunzenhausen, lebt und arbeitet in London und in Berlin

Bürgerstube aus Friedrichstadt, 2007
Klanginstallation für Stimme (Ute Wassermann) und Klangbearbeitung (Richard Barrett)

In der Klanginstallation wird ein Fragment des holländischen Texts „Anregung für Bataver (Ermahnung an die aufrichtigen Holländer zum Bau von Friedrichstadt im Gebiet Seiner fürstlichen Gnaden von Holstein etc.)“ aus dem 17. Jahrhundert verwendet. Der Bau und die Besiedlung von Friedrichstadt durch die Holländer, vorwiegend durch die aus Holland vertriebenen Remonstranten, ist eine Geschichte von enttäuschten Hoffnungen, Intrigen und abenteuerlichen Unternehmungen. Im Gegensatz dazu strahlt das Bürgerzimmer eine zurückhaltende und strenge Atmosphäre aus. - Der holländische Text ist in Phoneme zerlegt, extrem gedehnt und in Fragmenten beschleunigt und neu zusammengefügt. Im Raum entsteht so ein sich immer wieder neu organisierender Klangraum aus sprechenden, flüsternden, knarrenden Stimmen.


Heiko Wommelsdorf
geb. 1982 in Bremen, studierte 2007 in Kiel. Seit 2009 lebt und studiert er in Braunschweig.

4 Stunden, 2007
Audiokomposition, bestehend aus vier 60minütigen Spuren:
1. Spur: das Ticken einer Uhr
2. Spur: ein gesprochenes „Tack“ alle 2 Sekunden
3. Spur: ein gesprochenes „Tick“ alle 2 Sekunden
4. Spur: die Zeit (unhörbar)

Schritte, 2007

Installation besteht aus zwei Teilen, die durch Lautsprecher wiedergegeben werden. Der eine Teil beschreibt eine imaginäre Person, die durch die Bauernstube geht, der andere bildet die Geräusche ab, die der Besucher produziert.


Knarren, 2007
Kurzfilm

Thema des Kurzfilms ist die audio-visuelle Vermittlung der knarrenden Geräusche der Dielenbretter und Holztreppen in den Bauernstuben auf dem Flensburger Museumsberg.