November 10, 2023

Janina Musiałczyk

 Axel Feuß:

Janina Musiałczyk – W drodze, unterwegs

Foto: Krzysztof Nast

Janina Musiałczyk wurde 1943 in Kraśnik geboren. Seit 1947 in Łódź aufgewachsen, studierte sie 1961–67 an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste (Państwowa Wyższa Szkoła Sztuk Plastycznych), der heutigen Kunstakademie in Łódź (Akademia Sztuk Pięknych im. Władysława Strzemińskiego w Łodzi). 1967–81 war sie Leiterin der Ateliergruppe für Bildende Künste im dortigen Palast der Jugend (Pałac Młodzieży). 1981 reiste sie wenige Monate vor Einführung des Kriegsrechts aus Polen aus und emigrierte über Schweden nach Hamburg. 1985 gründete sie dort gemeinsam mit Renate Schröder eine private Kunstschule, die sie bis 2000 leitete. Zwischen 1969 und 2021 zeigte sie rund 30 Einzelausstellungen in Polen, der Schweiz und Deutschland, darunter allein 22 in Hamburg, und war an weiteren 20 Gruppenausstellungen beteiligt. Die hier gezeigte Online-Ausstellung zeigt 99 Werke aus den Jahren 1974 bis 2022. Im Anschluss an den einführenden Text äußern sich Menschen, die die Künstlerin auf ihrem Weg begleitet haben. Weiter lesenhttps://www.porta-polonica.de/de/atlas-der-erinnerungsorte/janina-musialczyk-w-drodze-unterwegs



August 28, 2023

Dora Diamant

Axel Feuß: 

Dora Diamant - Aktivistin, Schauspielerin und Franz Kafkas letzte Lebensgefährtin


Geboren 1898 in der zentralpolnischen Kreisstadt Pabianice südlich von Łódź als Dworja Diament oder Dora Dymant in jiddischer Schreibweise, wuchs sie in Będzin in Kleinpolen am Rand der oberschlesischen Bergbauregion im russisch regierten Kongresspolen auf. Schon früh strebte sie nach umfassender jüdischer Bildung, die nach den strengen Traditionen ihres chassidischen, als gelehrt geltenden Vaters und dessen Gemeinde nur den männlichen Nachkommen vorbehalten war. Heimlich schloss sie sich einer zionistischen Gruppe an, lief zweimal aus einer Mädchenschule in Krakau davon und ging schließlich mit 21 Jahren nach Berlin, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Dort ließ sie sich 1919 mit der deutschen Version ihres Namens als Dora Diamant amtlich registrieren. Als Mitarbeiterin beim Jüdischen Volksheim lernte sie im Juli 1923 im mecklenburgischen Müritz an der Ostsee den Schriftsteller Franz Kafka (1883–1924) kennen, in den sie sich verliebte und mit dem sie bis zu dessen Tod elf Monate später zusammenblieb. Von 1926 bis 1930 arbeitete sie als Schauspielerin in Düsseldorf. Selbst Mitglied der KPD, heiratete sie 1932 Lutz Lask (1903–1973), Redakteur der kommunistischen Zeitung Die Rote Fahne, floh 1936 mit ihm in die Sowjetunion und ging 1940 nach Großbritannien ins Exil. Am 15. August 1952 starb sie nach langer Krankheit in London. Weiter lesen: https://www.porta-polonica.de/de/atlas-der-erinnerungsorte/dora-diamant-aktivistin-schauspielerin-und-franz-kafkas-letzte


April 19, 2022

Sławomir Elsner

Axel Feuß: 

Sławomir Elsner – Präzision und Unschärfe

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Sławomir Elsner wurde 1976 im polnischen Wodzisław Śląski in Oberschlesien geboren. Mitte der Achtzigerjahre übersiedelte er mit seinen Eltern nach Deutschland. Von 1995 bis 2002 studierte er Bildende Kunst an der Kunsthochschule Kassel, seit 2001 als Meisterschüler bei Norbert Radermacher. Er schafft Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde in umfangreichen, konzeptionell angelegten Serien. Werke von ihm befinden sich bedeutenden deutschen Museen und Sammlungen in München, Dresden, Bremen, Witten, Stuttgart und Frankfurt am Main. Bekannt wurde er zuletzt mit großformatigen, analysierenden Farbstiftzeichnungen nach Gemälden Alter Meister und der Klassischen Moderne. Vertreten wird er von Galerien in Dresden und Zürich. „Präzision und Unschärfe“ im Museum Wiesbaden vom 5. November 2021 bis 6. März 2022 mit 69 seit 1999 entstandenen Werken ist die erste monografische Ausstellung des Künstlers in einem deutschen Museum. Ausstellungen zu einzelnen Aspekten waren zuvor u. a. im Münchner Lenbachhaus, in den Bremer Museen in der Böttcherstraße, im Berliner Künstlerhaus Bethanien sowie weltweit in privaten Galerien zu sehen. Der Künstler lebt und arbeitet in Berlin. weiter lesen: https://www.porta-polonica.de/de/atlas-der-erinnerungsorte/slawomir-elsner-praezision-und-unschaerfe


Sławomir Elsner – Precision and Chance

Sławomir Elsner was born in Wodzisław Śląski in Upper Silesia, Poland in 1976. In the mid-eighties he migrated to Germany with his parents. From 1995 to 2002, he studied Fine Arts at the art academy in Kassel; since 2001 he has been a protégé under Norbert Radermacher. He creates drawings, watercolours and paintings in extensive, conceptual series. His works can be found in major German museums and collections in Munich, Dresden, Bremen, Witten, Stuttgart and Frankfurt am Main. He is known most recently for his large-format, analytical coloured-pencil drawings based on paintings of the Old Masters and of the Classical Modernism. He is represented by galleries in Dresden and Zürich. “Precision and Chance” at the Wiesbaden Museum from 5 November 2021 to 6 March 2022, with 69 works created since 1999, is the first monographic exhibition by the artist in a German museum. Exhibitions showing individual aspects could previously be seen in the Lenbachhaus in Munich, theMuseen in der Böttcherstraße in Bremen, in the Künstlerhaus Bethanien in Berlin and throughout the world in private galleries. The artist lives and works in Berlin. Further reading: https://www.porta-polonica.de/en/atlas-of-remembrance-places/slawomir-elsner-precision-and-chance


February 21, 2021

Henryk Górecki

 Axel Feuß:

Henryk Górecki: Sinfonie der Klagelieder

Henryk Górecki, 2011. Foto: Malcolm Crowthers

Die 3. Sinfonie, Op. 36, von Henryk Mikołaj Górecki (1933-2010) mit dem Untertitel „Sinfonie der Klagelieder“ (Symfonia pieśni żałosnych / Symphony of Sorrowful Songs) wurde 1976 vom Südwestfunk Baden-Baden für eines der seinerzeit führenden Festivals für zeitgenössische Musik, das Festival international d’art contemporain in Royan/Frankreich, in Auftrag gegeben. Dort wurde das Werk am 4. April 1977 vom Sinfonieorchester des Südwestfunks uraufgeführt. Der Gesangstext des ersten Satzes stammt aus dem Heiligkreuz-Kloster auf dem Berg Łysa Góra östlich von Kielce, der mittlere Text von einer Zellenwand des Gestapo-Hauptquartiers in Zakopane, der dritte wie Górecki selbst aus Schlesien. 1977 fiel die Sinfonie bei der deutschsprachigen Kritik gründlich durch. Zwischen 1992 und 1997 avancierte sie jedoch zu einem Erfolg der Popmusik in anglo-amerikanischen Hitparaden und machte den bislang nur in Polen und von Insidern beachteten Komponisten international bekannt. In der Folge feierten einzelne Abschnitte des Werks ein vielfaches Comeback als Filmmusik. Seit einigen Jahren wird die Sinfonie in Deutschland mit großem Erfolg auf Festivals klassischer Musik aufgeführt.